Copacabana,La Paz,Valle de la Luna, Buena Vista, Santa Cruz de la Sierra

Titicacasee-Cobacabana

In Puno am Titicacasee,150km von der Grenze Bolivien entfernt,mussten wir einen mehrtägigen Stopp einlegen.Werner hatte einen Totalausfall .

Ein Hexenschuss plagte ihn und wir kämpften beide mit der Höhe. Der Titicacasee liegt fast auf 4000m.

Eigentlich hatten wir das Gefühl das wir ganz gut akklimatisiert sind und trotzdem hatten wir starke Kopfschmerzen und übel war uns auch.

Vielleicht hatten wir uns auch zuviel zugemutet mit den Rainbow Mountains und waren einfach überanstrengt.

Unsere indianische Campingplatz Betreuerin, versorgte uns mit Cocablättern und nach mehreren Litern des Tees wurde es auch besser.

So  konnte unser Grenzübertritt starten.Der lag uns etwas im Magen,denn wir brauchten für Bolivien eine temporäre Einfuhrgenehmigung fürs Auto von 6 Monaten.

An der Grenze werden normalerweise nur 30 Tage gewährt. Nur auf  Nachfrage gibt es auch mal 3 Monate.Ansonsten kann man in La Paz oder Santa Cruz eine einmalige Verlängerung von 3 Monaten beantragen und das Auto muss bei der Polizei vorgeführt werden.

Ein Mordsaufwand also.

Wir beschlossen den kleinen Grenzübergang Yunguyo - Kasani zu nehmen und zu probieren ob es nicht auch an der Grenze möglich ist.

Hatten wir zwar noch nie gehört oder gelesen ,aber wer weiß???

Dem Grenzbeamten bei der Ausreise von Peru,fiel auf das wir  keine Autoversicherung für die letzten Wochen hatten.Wir erklärten das an dem kleinen Grenzübergang an dem wir einreisten ,niemand darauf hingewiesen hätte. Der Beamte dort hatte genug  Sorgen mit den modernen Kommunikationsmitteln.Mit denen stand er nämlich auf Kriegsfuß.

Nach längerem hin und her legte der Beamte dann seine Hände vor die Augen und meinte ,er hätte nichts gesehen.

Nach einer freiwilligen Gefälligkeit unsererseits konnten wir ausreisen.

Mit dem  bolivianischen Beamten hatten wir enormes Glück. Er sprach perfektes Englisch und hatte schon mal für eine Schweizer Firma gearbeitet. So war für Gesprächsstoff gesorgt.

Wir erzählten ihm unsere Geschichte, das wir für 5 Monate nach Deutschland wollten um unser Enkelkind zu sehen.

6 Monate ,temporäre Einfuhr fürs Auto,fragte er??? Er würde drüber nachdenken!!!

Um ihn beim Nachdenken etwas zu unterstützen rannte ich ins Auto nahm die Fotografie unserer Enkelin von der Wand und hielt sie ihm voller Stolz unter die Nase.

Minuten später hielten wir das begehrte Formular mit 180 Tagen in den Händen.

Wir bedankten uns beim netten und hilfsbereiten Beamten mit einem kleinen Geschenk.

Weiter gings zur Polizei dazu musste die Sally genau 20 m bewegt werden und Werner vergaß sich anzuschnallen.

Der Polizist hielt uns ein Bussgeldregister unter die Nase.Es war offensichtlich das er irgend etwas suchte um sein Gehalt aufzubessern .

Mit unserer nicht freiwilligen Gefälligkeit einem Schweizer Taschenmesser war er nicht ganz zufrieden und forderte noch Bolivano, Euros und Dollares würde er auch nehmen.

Ich kruschtelte noch ein paar Bolivanos raus und er merkte wohl,nun war Schluss mit Lustig.

Schnell packte er die Bolivanos in seine Schublade und wir waren entlassen.

Endlich in Bolivien angekommen mit 180 Tagen für die Sally, wir waren so happy!

Weiter gings ein paar km weiter wieder am Titicacasee diesmal auf Bolivianischer Seite.

Dort  stießen wir erst mal bei einem wunderschönen Sonnenuntergang, auf die gewährten 6 Monate an.

Cobacabana

In Copacabana,einem bekannten Wallfahrtsort am Titicacasee gelegen, wurde schnell ein schönes Plätzchen gefunden.

Drei Tage war dort ein Fest zu Ehren der Virgin de la Candelaria. (Bei uns Maria Lichtmess)

In dem Ort brummte der Bär.

Die Indigenas machten Party fast rund um die Uhr,tanzten und tranken Unmengen von Alkohol,auch die Frauen. Ein Erlebnis war es schon die Indigenas beim Feiern zu beobachten.

Die ganzen Bierleichen dann wenig später ,weniger.

Die Luft war geschwängert von Bierduft, da immer der erste und der letzte Schluck der Pacha Mama,der Mutter Erde gespendet wird.

Die nächste Besonderheit von Copacabana ist die Autosegnung. Von weit her wird angereist um sein ,,heiliges Blechle" segnen zu lassen.

Vor der Segnung muss die Karre erst mal geschmückt werden.Anschließend läuft die ganze Familie mit Bier und anderen Essenzen ums Auto.Reifen sowie  Motorhaube werden mit Alkohol bespritzt. Dann kommt der Pater oder der Schamane und segnet des Auto.

Jetzt kann nichts mehr schiefgehen und die Blechkiste hält ewig-mindestens.

Um nach La Paz zu kommen mussten wir mit der Fähre ein kurzes Stück über den Titicacasee übersetzen.Etwas abenteuerliche Konstruktionen erwarten einen da.Aber sie haben gehalten und wir kamen gut auf der anderen Seite an.

La Paz,Valle de Luna

La Paz ist mit 3600 m eine der höchstgelegenen Grossstadt der Welt.Die Zwillingsstadt El Alto aut 4100 m gelegen war für uns eine der häßlichsten Städte der Welt.

Die Ortsdurchfahrt(1,5 Millionen  Menschen) ein Acker mit tiefsten Löchern,nicht zu glauben.So kämpften wir uns von Schlagloch zu Schlagloch .Nachdem dann wieder Asphalt kam buhlten und verteidigten wir unsere Fahrspur gegen Tausende von Minibusse,Taxis und ähnliche Gefährte(gefühlt,aber viel weniger waren es nicht).

So war der Campingplatz beim Hotel Oberland etwas ausserhalb von La Paz sehr erholsam.Dort lernten wir Hans und Almut aus Deutschland kennen.Hans ist gebürtiger Markgröninger ,so wie ich,welch unglaublicher Zufall.

Wir Vier hatten genügend zum ,,schwätza".

Vom Campingplatz liessen wir uns mit dem Taxi zur Seilbahn fahren.Das ist wirklich super an La Paz,es gibt verschiedene Linien und man kann einen Überblick der schön gelegenen Stadt geniessen.

Bizarre Erd und Steintürme erwarteten uns im Valle de la Luna.Eine Art  Mondlandschaft ,von unserem Camping  leicht zu Fuß erreichbar.Es erinnerte uns ein bisschen an Arizona in den USA.

Santa Cruz

Unser Heimaturlaub naht. Von La Paz nach Santa Cruz sind es 850 km,hört sich nicht viel an,aber die enge Straße windet sich über die Berge und teilen müssen wir die mit vielen vielen Lastern.Die kriechen dann teilweise mit 10 km die Straßen rauf und runte .

Dazu kommen noch die vielen Baustellen auf der Strecke.

Mehrere Tage benötigten wir für die 850 km.

Im Urwald auf 300 m angekommen begeisterte uns die Vegetation und die riesigen Bananenpflanzen,allerdings hatten uns auch die Hitze und die Moskitos wieder.

Letzter Stop in Buena Vista, an einer Kaffeeplantage,mit Pool.Bei den Temperaturen eine Wohltat.

Endlich konnten wir mal wieder gut schlafen! Auf der Höhe hatten wir da echt Probleme und erwachten öfters  wie gerädert.

Die letzten 100 km nach Santa Cruz waren schnell zurück gelegt und wir richteten uns bei unseren Gastgebern häuslich ein. Werner hatte bei der Verschiffung in Kolumbien einen Brasilianer kennengelernt, dessen Frau Bolivianerin ist.Wie es der Zufall so will haben die beiden in Santa Cruz einen Zweitwohnsitz und John ist Vorstand einer Mission.

Für das 6 Monatige Asyl waren wir sehr dankbar.

Eine Woche haben wir jetzt geschruppt und gewienert,die Sally sieht aus wie neu.

Nun haben wir uns den Heimaturlaub verdient.

Wir freuen uns sehr auf Zuhause!

Anfang März sind wir dann schon wieder in Richtung Marokko unterwegs.

Der neue "Kleine "(T5 von Woelcke)muss sich auch mal austoben können .

Ende Juli gehts dann weiter.